Weser-Kurier: Zur „Share Economy“ schreibt Klaas Mucke:

Die Menschen teilen, tauschen oder verschenken
ihren Besitz. Sie haben nicht nur erkannt, dass Ressourcen knapp
werden und das Klima sich weiter und weiter wandelt. Sie tun auch was
dagegen. Dank des mobilen Internets wird ihnen das leicht gemacht.
Die Share Economy kann unserer Gesellschaft guttun. Wahr ist aber
auch: Die Ökonomie des Teilens bewegt sich in einer rechtlichen
Grauzone. Tauschten frühe Eltern die Kleider, aus denen ihre Kinder
herausgewachsen waren, profitierten allein sie von dem Handel. Nun
aber gesellen sich Dritte hinzu. Erste Unternehmen setzen in der
Grauzone auf ein Geschäftsmodell, das ausschließlich auf
Gewinnmaximierung ausgerichtet ist. Sie lassen Menschen unter dem
Deckmantel der guten Sache zu unterbezahlten Kleinstunternehmern
werden – ganz ohne Versicherung und Absicherung. Sie diskreditieren
die am Gemeinwohl interessierten Anbieter und Nutzer anderer
Plattformen. Die Idee der Share Economy ist auf dem besten Wege, in
Verruf zu geraten. Die Politik täte gut daran, schnell Klarheit zu
schaffen. Darüber, welche Angebote nichts weiter sind als
profitorientierte Unternehmen, und darüber, welche Angebote den Namen
Share Economy wirklich verdienen. Dann kann Geld scheffeln, wer Geld
scheffeln will und teilen, wer teilen will – nach klaren Regeln.

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