Westdeutsche Zeitung: Castor-Transporte = von Martin Vogler

Ganz Deutschland blickte auch gestern aufs
abgelegene Wendland, als der Castor-Transport weitere
Verspätungs-Stunden sammelte. Eine eigentlich als überholt
eingeschätzte Protest-Kultur mit Streckenblockaden, Wegtragen-Lassen
und leider auch sehr viel Gewalt scheint erstarkt. Die Ängste der
Protestierenden sind allerdings verständlich. Die meisten sind
sicherlich aus echter Sorge angereist, weil sie keine befriedigende
Antwort zum Endlager-Thema erhalten. Andererseits sollten eigentlich
auch sie einsehen, dass zumindest bis zum Jahr 2020 weder alternative
Energien noch Kohlekraftwerke mit ihrer schlechten Klimabilanz die
Atomkraft komplett ersetzen können. In den nächsten Tagen wird das
eigentliche Thema wieder in den Hintergrund treten. Stattdessen
werden uns zwei Fragen beschäftigen: Wie kann in ähnliche Fällen die
extreme Belastung der Polizisten verhindert werden? Und wer zahlt die
Millionen für Transport und Sicherheit?

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