Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu 50 Jahre Ende der Rassentrennung

Dass mit Barack Obama ein schwarzer Präsident im
Weißen Haus den 50. Jahrestag des Endes der Rassentrennung in den USA
markiert, hat Symbolkraft. Wohl kaum einer der Bürgerrechtler, die
damals ihr Leben riskierten, hätten sich bei Verabschiedung des
»Civil Rights Acts« 1964 die Wahl eines Afro-Amerikaners in das
mächtigste Amt der Welt vorstellen können.

Zugang zu öffentlichen Plätzen und Unterkünften, politischen
Teilhabe und Bildung sowie das explizite Verbot von Diskriminierung
aufgrund von Rasse, Hautfarbe, Religion, Sexualität oder nationaler
Herkunft am Arbeitsplatz sind unbestreitbare Errungenschaften.

Umgekehrt wäre es blauäugig zu glauben, es gebe keine
Diskriminierung mehr. Sie ist nicht mehr so offenkundig, aber besteht
strukturell fort. Sei es beim Zugang zu guten Schulen und bezahlbaren
Colleges oder Aufstiegschancen.

Der »Civil Rights Act« ist nach 50 Jahren zwar Geschichte, wird im
Alltag aber weiter herausgefordert. Daran hat auch die Wahl Barack
Obamas nur wenig geändert. Der Glaube, die USA seien heute eine
farbenblinde Gesellschaft, erweist sich als Illusion.

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