Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Alibaba

In alter Zeit entstanden die Märchen in
nächtelangen Erzählungen. Heute schreibt sie das Internet. Ein »Sesam
öffne dich« genügt, so scheint es. Und schon kullern die Milliarden
aus dem weltweiten Netz. Richtig ist: Das Internet machte schon
einige reich. Die Storys von Milliardären wie Mark Zuckerberg
(Facebook), Larry Page (Google), Jeff Bezos (Amazon), Pierre Omidyar
(Ebay) und Steve Case (AOL) liefern den Stoff, der Herzen von
Börsianern höher schlagen lässt. Ein anderer Stoff ist China. Alibaba
kombiniert beides. Der Onlinehandel in China machte den Ideengeber
und Motivator Jack Ma zum reichsten Mann seines Landes.

Alibaba war klüger als 40 Räuber. Ob auch Ma die »Heuschrecken«
austricksen wird? Frech genug ist er. Einerseits braucht er Geld für
die Expansion. Andererseits sagt er, die Arbeiter kämen vor dem
Kapital. Das ist ehrenwert, aber nicht nach dem Geschmack großer
Investoren.

Eine Schatzkammer ist schnell ausgeräumt. Im Märchen genügt ein
»Sesam schließe dich«. An der Börse nicht. Kleinanleger bedenken das.
Andererseits: Wie skeptisch waren die Fachleute bei Facebook! Und
heute?

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