Wissenschaftler können sehr lange über ein
Thema diskutieren. Selbst wenn 90 Prozent einer Meinung sind: Immer
findet sich irgendwo jemand, der eine stark abweichende Auffassung
vertritt. Ähnlich verhält es sich zwar mit Juristen. Für sie aber
gilt: Irgendwann muss eine Entscheidung fallen, mit der dann alle
anderen leben müssen. Die Gesundheitsrisiken durch Glyphosat sind
so ein Thema, bei dem die Meinungen seit vielen Jahren
auseinandergehen. Es wäre also fahrlässig, von Wirtschaftsleuten zu
erwarten, dass sie genau beurteilen können, wie wahrscheinlich
krebserregend das weltweit meistverkaufte Unkrautvernichtungsmittel
ist. Was das Bayer-Management 2018 in Leverkusen aber hätte
einschätzen können, ist die Gefahr, die mit der Übernahme von
Monsanto verbunden war. Die Verfahren in den USA waren lange im
Gange. Und Beispiele dafür, dass Geschworene dort eher schneller
und oft gegen Unternehmen entscheiden, gab es zuhauf. Weil das
Management das einfach zur Seite schob, ist der Börsenwert von Bayer
jetzt niedriger als der Kaufpreis für Monsanto.
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