Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Bertelsmann

Hatte irgendjemand vor dem 6. Oktober das
Gefühl, in diesem Jahr sei es um Bertelsmann etwas still geworden?
Wenn ja, so hat Konzernchef Thomas Rabe diesen Eindruck mit einem
doppelten Paukenschlag nachhaltig vom Tisch gefegt. Erst die
vollständige Übernahme der Zeitschriftensparte Gruner + Jahr. Und
nun, wenngleich noch nicht öffentlich bestätigt, die mögliche
Aufstockung oder Übernahme der weltgrößten Buchverlagsgruppe Penguin
Random House!

Die Aktivitäten legen nahe, dass die Konzernkasse gut gefüllt ist.
Sie zeigen zudem, dass Bertelsmann an die Zukunft der
Traditionsmedien Bücher und Zeitschriften glaubt. Und daran, dass
journalistische und literarische Inhalte auch in der digitalen Welt
so gefragt sind, dass sich damit Geld verdienen lässt. Nur weil der
Prozess nicht leicht zu managen ist, wollen die Gütersloher alleine
Herr im Haus sein. Für die Branche ist das ein gutes Zeichen.

Nur ganz nebenbei wachsen die Zweifel, ob der Aufbau der dritten
Konzernsäule »Bildung« tatsächlich ernst gemeint ist. Seit der
Ankündigung tat sich wenig. Aber vielleicht überrascht Rabe demnächst
auch in der Hinsicht.

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Westfalen-Blatt
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Andreas Kolesch
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