Die Bekämpfung der Wohnungseinbrüche wird in
diesem Jahr die wichtigste Aufgabe der Polizei sein. Die Zahlen der
ersten beiden Monate lassen Schlimmes befürchten, und sie zeigen: Die
bisherigen Konzepte wirken nicht. Gebetsmühlenartig wird erklärt, die
Täter seien vor allem Osteuropäer, die über die Autobahnen kämen und
gegen die man wenig tun könne. Das nahm anfangs auch die Kripo
Detmold an, als 2015 die Zahlen nach oben schossen. Doch dann
explodierten die Einbruchszahlen auch in Gegenden wie Extertal,
weitab von jeder Autobahn. Auch die Polizei Herford stellte fest:
Alle 2015 gefassten Einbrecher hatten ihren Wohnsitz im Kreis
Herford. Natürlich gibt es osteuropäische Banden, aber dass sie den
Großteil der Einbrüche begehen, ist nichts als eine Annahme. Eine
Studie des Landeskriminalamts, die alle aufgeklärten Einbrüche aus
mehreren Jahren ausgewertet hat, kommt zu dem Ergebnis, dass die
Autobahnnähe keine Rolle spielt und 60 Prozent der Täter in dem
Bundesland leben, in dem der Einbruch geschah. Die Polizei muss ihre
Konzepte überdenken. Nur: Wirksame Methoden, wie etwa die längere
Observation polizeibekannter Einbrecher, binden Personal – und das
fehlt der Polizei leider.
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Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
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