Es liest sich wie eine Hiobsbotschaft: Die Zahl
der Sparkassen in Westfalen-Lippe geht ebenso zurück wie die Zahl der
Filialen. Dabei zeigt die Meldung nur, dass die
öffentlich-rechtlichen Institute Probleme nicht einfach beiseite
schieben. Weichen sollte man aus einer Position der Stärke heraus
stellen. Die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank bringt ein
Gewinnmodell der Banken durcheinander. Die lange Phase, in der der
Leitzins um die Nulllinie schwankt, verkleinert zwangsläufig die
Spanne zwischen Anlagen- und Kreditzins. Die Möglichkeit, das Konto
online bei einer Direktbank zu führen, erhöht den Druck auf die
Gebühren. Hinzu kommen seit geraumer Zeit neue Wettbewerber, die sich
– Beispiel: Crowdfunding – auf bestimmte Bankangebote spezialisiert
haben. Die schnelle Zunahme der online geführten Konten gibt den
Sparkassen Spielraum. Sie sollten ihn verantwortungsvoll nutzen. Als
Institute in öffentlicher Trägerschaft haben sie auch eine soziale
Verpflichtung – zum Beispiel für die ländliche Bevölkerung. Sie darf
nicht abgehängt werden.
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Andreas Kolesch
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