Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu den US-Folterberichten

Szenen von schockierender Brutalität enthält der
Bericht über die Foltermethoden des US-Geheimdienstes CIA, der
zumindest in Auszügen veröffentlicht wird. Was
Menschenrechtsaktivisten lange anprangerten, steht nun Schwarz auf
Weiß – auf 6300 Seiten, von denen aber nur 500 an die Öffentlichkeit
gelangen. Genug, um die schlimmsten Folter-Fälle zu dokumentieren.

Bewiesen ist: Während der Amtszeit von George W. Bush verhörten
die US-Amerikaner ihre Häftlinge in Geheimgefängnissen in Polen,
Ägypten und Thailand unter menschenunwürdigen Bedingungen. Die
Tiefpunkte der geheimen Terroristenjagd: Waterboarding, das Baden von
Häftlingen in Eiswasser und extremer Schlafentzug. »Gulag auf
amerikanisch« nennen das Kritiker. Während die Aufarbeitung der
Verhörpraktiken, die im Namen des Kampfes gegen den Terror geschahen,
langsam beginnt, ist jetzt Barack Obama gefragt.

Als Präsidentschaftskandidat hat er versprochen, das Straflager in
Guantánamo zu schließen. Bisher ist wenig passiert. Obama muss
handeln, um Glaubwürdigkeit herzustellen. Seine eigene – und die
seines Landes.

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