Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Depressionen bei Kindern

Ach, die sollen sich mal nicht so haben! Wir
hatten früher auch viel Stress! Wer die Studie der
Techniker-Krankenkasse über zu steigende Zahl von Depressionen bei
Schulkindern mit einem Schulterzucken abtut, verkennt die
Lebenswirklichkeit. Wo früher ein paar Klassenarbeiten geschrieben
wurden, sind heutzutage zentrale Lernstandserhebungen schon in der
Grundschule Pflicht. Unterricht oder Betreuung oft bis zum späten
Nachmittag, Turbo-Abi, Erfolgsdruck durch immer schärfere
Zugangsbedingungen an den Hochschulen – wann sollen Kinder und
Jugendliche eigentlich noch zur Ruhe kommen und einfach sie selbst
sein? Immer häufiger trifft Schulstress auf entnervte Familien.
Eltern sind zunehmend mit dem eigenen Sorgen ausgelastet. Trennung,
eigene psychische Erkrankung, Arbeitsplatzverlust oder auch Stress im
Beruf sind häufig genannte Gründe. Dann fehlt einfach die Kraft, den
Kinder den Rücken zu stärken. Kinder sollen gefordert werden, damit
sie an Herausforderungen wachsen. Sie dürfen nur nicht fortlaufend
überfordert werden. Zur Umkehr ist es allerhöchste Zeit.

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