Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Diebold-Nixdorf

Ist eine Fusion beschlossen, so kommentieren
Manager dies gern mit den Worten, die Willy Brandt auf die deutsche
Einheit gemünzt hat: Hier wächst zusammen, was zusammengehört. Damit
sollen Eigentümer, Zulieferer, Kunden und Mitarbeiter gewonnen
werden, die Angst vor einem Jobverlust haben.

Im Falle des künftigen Diebold-Nixdorf-Konzerns wird die Fusion
nicht allein mit betriebswirtschaftlichen Argumenten begründet. Zwar
sprechen insbesondere die geografischen Stärken und Schwächen dafür.
Doch die eigentliche Herausforderung beider ist, neben der billigen
chinesischen Konkurrenz, der schnelle Wandel der Branche. Solange
Banken selbst keine Antwort gefunden haben, wie sie auf die
anhaltende Niedrigzinsphase und die veränderten Finanzgewohnheiten
reagieren sollen, können auch Zulieferer keine verbindlichen Aussagen
über die Zukunft treffen. Bestandsgarantien gelten nur, solange das
Geschäft einigermaßen läuft.

Doch wenn die Nixdorfer eines aus der bewegten Firmengeschichte
gelernt haben sollten, dann dies: In der sich rasch wandelnden
digitalen Welt gibt es keine wirkliche Garantie. Nur wer die
Veränderungen erfasst und eine schnelle Antwort findet, überlebt.
Bisher ist dies Nixdorf – auch mit fremder Hilfe – noch immer
gelungen.

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Westfalen-Blatt
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Andreas Kolesch
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