Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Doping am Arbeitsplatz

Doping – im Leistungssport ein Dauerthema. Um
Erfolg zu haben oder zumindest mit der Spitze mithalten zu können,
werden Pillen eingeworfen, oder es wird gespritzt. Wer erwischt wird,
dem droht eine Sperre. Das bedeutet nichts anderes als ein –
zumindest – vorübergehendes Arbeitsverbot.

Doch Doping ist auch im normalen Berufsleben weit verbreitet.
Dauerbelastung, Angst um den Arbeitsplatz und Druck der Chefs lässt
immer mehr Beschäftigte zu Mitteln greifen, die entweder auch bei
einer Erkrankung die Arbeitskraft erhalten, die beruhigen oder für
bessere Stimmung sorgen sollen. Untersuchungen zufolge sollen es fünf
Millionen Betroffene sein, quer durch alle Hierarchieebenen, die zum
Hirndoping greifen. Vordergründig ungestraft, weil es naturgemäß
keine Kontrollen wie im Spitzensport gibt.

Letztlich aber straft der Körper den Missbrauch ab. Die
Auswirkungen der meist verschreibungspflichtigen und oft illegal
besorgten Mittel sind bei häufiger Einnahme gravierend. Die Gefahr
der Sucht ist ebenso groß wie die des Zusammenbruchs. Und das ist
keine Arbeit wert.

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Andreas Kolesch
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