Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Energy-Getränken

Trotz der Studie der EU-eigenen
Lebensmittelbehörde hatte die EU-Kommission vorgeschlagen, die
Werbeauflagen für Hersteller von Energydrinks zu lockern, statt die
Warnungen, die auch von der Weltgesundheitsbehörde ausgehen, ernst zu
nehmen. Dem hat das Europäische Parlament gestern zu Recht einen
Riegel vorgeschoben. Denn die Gefährdung gerade für Jugendliche ist
erkennbar groß. Immer wieder hat es Todesfälle nach dem Konsum von
Energydrinks in Kombination mit Alkohol oder Sport gegeben – auch
wenn bislang kein direkter wissenschaftlicher Zusammenhang
nachgewiesen wurde. Werbesprüche, die Konzentrationssteigerung und
erhöhte Ausdauer versprechen, könnten die Gruppe der Vielkonsumenten
unter Minderjährigen noch deutlich vergrößern. Deutschland täte
deshalb gut daran, dem Beispiel Litauens zu folgen und den Verkauf an
Unter-18-Jährige zu verbieten. Bundesernährungsminister Christian
Schmidt (CSU) will davon bislang nichts hören. Die Verantwortung für
diese Entscheidung liegt jedoch bei ihm – nicht in Brüssel. In den
USA hat man dem wohl bekanntesten Energydrink-Hersteller schon die
Flügel gestutzt.

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