Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Eon Westfalen Weser

440 Millionen Euro sind sicher kein Schnäppchen,
aber auch kein schlechtes Geschäft. Die 31 Städte und vier Kreise in
der Region, die das Gas- und Stromnetz von Eon zurückkaufen, sichern
sich künftig aus den Gewinnen des dann zu 100 Prozent kommunalen
Netzbetriebes eine ordentliche Rendite. Indirekt dürfte davon auch
der Bürger profitieren: Das Geld bleibt vor Ort, fließt nicht, wie
bisher, zu einem großen Teil in die Kassen des börsennotierten
Konzerns. Etwaige Hoffnungen der Verbraucher auf Preissenkungen bei
Strom und Gas sind indes fehl am Platz. Darauf hat ein Netzbetreiber
nur wenig Einfluss. Gleichwohl bietet der über Städte- und
Kreisgrenzen hinweg getroffene Netzverbund Chancen für eine stärkere
Zusammenarbeit in allen Energiefragen. Vielleicht gibt es ja eines
Tages unter Beteiligung von Bielefeld die Stadtwerke OWL, denen es
gelingt, Energie wieder zu verbilligen. Eine Vision, die aber nur
dann Wirklichkeit werden kann, wenn die Kommunen bereit sind, auf
Kirchturmdenken zu verzichten. Dass das Geschäft mit Eon gestern in
zwei Städten verkündet wurde, in Herford und Paderborn, ist so
gesehen kein gutes Zeichen.

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