500 Millionen Euro – das klingt, als ließe sich
die Europäische Union bei ihrem Vorhaben, den Landwirten zur Seite zu
springen, nicht lumpen. Rechnet man das Ergebnis des Milchgipfels
aber bis zum Ende, dann bleibt für den durchschnittlich betroffenen
Landwirt nur soviel Geld, um den Verlust einer einzigen Woche
abzudecken.
Lebensmittel sind nur bedingt mit industriellen Produkten
vergleichbar. Gesät wird Monate vor der Ernte, gezeugt und gefüttert
lange vor der ersten Milch oder dem Schlachttermin. Andererseits
können Menschen vielleicht ohne Handy, aber bestimmt nicht ohne
Nahrung leben. Deshalb ist eine gewisse staatliche Fürsorge für den
Erzeuger berechtigt.
Freilich können Subventionen das Problem nicht lösen.
Bekanntermaßen möchte kaum ein Landwirt die Milchquote zurückhaben.
Dennoch wird die Branche um eine Reduzierung der Erzeugermenge nicht
herum kommen. Einiges ist in jüngster Zeit schon auf freiwilligem Weg
passiert. Aber es reicht nicht. Besser die Bauern einigen sich
untereinander. Das Kartellamt hat bereits signalisiert, dass es wegen
der für alle einsichtigen Notlage keinen Einspruch erheben will.
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Westfalen-Blatt
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Andreas Kolesch
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