Kopfschütteln, bis der Bauhelm wackelt: Nichts
anderes löst die geplante Übernahme von Hochtief durch den
schwächeren spanischen Konkurrenten ACS aus. Am Ende des
Fusionsprozesses wird auch Hochtief geschwächt sein. In jedem Fall
werden Arbeitsplätze abgebaut. Studien belegen immer wieder neu: Zwei
von drei Fusionen oder Übernahmen haben keinen nachhaltig positiven
Effekt. Trotzdem ist es richtig, dass sich die Bundesregierung im
konkreten Fall zurückhält. Gesetze werden nicht gemacht, um sie beim
ersten Gegenwind wieder abzuändern. Unternehmer müssen auch die
Möglichkeit haben, Fehler zu begehen. Und es ist keineswegs
ausgemacht, dass Übernahmen durch deutsche Unternehmen erfolgreicher
verlaufen als andere. Die Frage ist, warum die Banken und Aktionäre –
also jene, die die Fusionen und Transaktionen finanzieren – Fehler
nicht öfter korrigieren. Offenbar sind sie selbst zu wenig an einem
langfristigen Erfolg interessiert. Vielleicht müssen die Gesetze
tatsächlich noch zu Gunsten der Kleinaktionäre nachjustiert werden –
jedoch europaweit und mit Gemach.
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