Es ist schwer, ein Vermögen aufzubauen. Das weiß
jeder, der davon geträumt oder es vielleicht in Ansätzen versucht
hat. Kaum hat man ein bisschen zur Seite gelegt, da fressen schon der
tägliche Bedarf, Freunde, Verwandtschaft, ein unerwartetes Ereignis,
die Preissteigerung oder – besonders verhasst – die Steuer den
kleinen Profit auf. Spätestens jetzt sind viele für den goldenen Tipp
empfänglich. Mal ist es die Wunderaktie, mal der Immobilienfonds oder
ein anderes, natürlich sagenhaft verzinstes und völlig risikoloses
Wertpapier: Spätestens, wenn der Anlageberater oder die Bank des
Vertrauens grünes Licht geben, fallen die Schranken. Viele Anleger
haben ihren Leichtsinn außer mit dem Verlust eines Großteils ihrer
Altersvorsorge auch mit der Häme angeblicher Freunde bezahlt. »Wärst
du mal nicht so gierig gewesen. . .« Ähnlich mag es Madeleine
Schickedanz ergangen sein. Dass eine Multimilliardärin so aufs
Glatteis geführt werden kann, verwundert. Aber es ist gut, dass sie
vor Gericht ging. Es bestätigt einmal mehr, dass Verbraucherschutz
mindestens bei Kleinanlegern nicht nur Bürokratie, sondern auch
soziale Pflicht ist.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 – 585261
Weitere Informationen unter:
http://