Die USA sind groß. Die Entfernung zwischen
Atlantik und Pazifik beispielsweise misst 4500 Kilometer. Da käme man
von London bis nach Teheran. Kein Wunder, dass US-Politiker außerhalb
der Landesgrenzen immer wieder durch Nichtwissen glänzen. In so viele
Fettnäpfchen wie Mitt Romney beim ersten Auslandsstopp in
Großbritannien ist allerdings schon lange kein
Präsidentschaftskandidat mehr getreten. Nach dem Grund muss man nicht
lange suchen. Romney ist allein aus innenpolitischen Erwägungen nach
Großbritannien gereist. Oder noch klarer: um im heimischen Wahlkampf
Boden gut zu machen. Als amtierender Präsident hat Barack Obama auf
außenpolitischem Terrain natürlich einen Vorsprung. Mit Gelaber und
Geschwätz wie jetzt in London macht sich Romney sogar in den USA, wo
Außenpolitik nur eine mindere Rolle spielt, zum Gespött. Mitleid
indessen ist unangebracht. Wer sich so wenig auf eine Reise
vorbereitet und wer seine Gastgeber so von oben herab behandelt, hat
es nicht besser verdient. Auf die Art relativieren sich auch seine
früheren Äußerungen zum Euro. Der Kandidat wurde überschätzt.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 – 585261
Weitere Informationen unter:
http://