Seine politischen Gegner und auch die
Oppositionellen in Syrien werden Barack Obama Schwäche vorwerfen.
Doch tatsächlich zeugt die Entscheidung des amerikanischen
Präsidenten, über einen möglichen Bombenangriff auf das Assad-Regime
den US-Kongress, also die gewählten Abgeordneten, abstimmen zu
lassen, von Stärke. Obama zeigt Vernunft, indem er auf breiten
Konsens setzt und nicht – mit Blick auf die von wem auch immer
grausam vergasten Kinder in Damaskus – auf schnelle Vergeltung. Er
hätte die Macht dazu, den Angriff zu befehlen. Doch Obama weiß,
welche Risiken ein neuerlicher Militärschlag auf das Pulverfass Naher
Osten haben könnte. Hinzu kommt, dass er weder von UNO und Nato noch
von seinem Verbündeten Großbritannien derzeit Rückendeckung erhält.
Man muss Obama aber vorhalten, dass er viel zu lange gewartet hat,
das Parlament einzubeziehen. Die Frage Krieg oder Nicht-Krieg darf
ein Präsident nicht allein treffen. Wohin das führt, hat der
Irakkrieg mit mehr als 100000 Toten und viel Elend gezeigt, damals
angeordnet von Obamas Amtsvorgänger George W. Bush.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 – 585261
Weitere Informationen unter:
http://