Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu»Pegida«-Demos

Jeder darf sich über das deutschland- und
europaweite Flüchtlingsmanagement empören. Das gehört zur
Meinungsfreiheit. Einige der 10 000 Menschen waren es jetzt in
Dresden. Hinter den Veranstaltern dieser Kundgebung steckt »Pegida« –
»Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes«.
Dafür hat Bundesinnenminister Thomas de Maizière eine passende
Bezeichnung: »Unverschämtheit«. Es scheint so, dass sich auch
ahnungslose deutsche Bürger an die Seite eines verurteilten
Kriminellen wie Lutz Bachmann stellen. Sie lassen ihre kulturellen
Sorgen und Ängsten im Dunstkreis von Hooligans und Neonazis
radikalisiert in Parolen transportieren. Frei nach Thilo Sarrazins
»Das wird man ja wohl noch mal sagen dürfen« könnte hier der Hass
salonfähig werden. Die Demonstrationsfreiheit kann auch konstruktiv
wahrgenommen werden. In Dresden haben sich aber nicht wenige
instrumentalisieren lassen, um öffentlich unter dem Deckmantel der
freien Meinungsäußerung mit plakativer Anti-Islam-Hetze aufzutreten.
Doch phobische Reaktionen auf kutlurelle Andersartigkeiten haben noch
nie Konflikte gelöst.

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