Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Russland und China

Dass sich Russland und China wieder näherkommen,
richtet sich in erster Linie nicht gegen Europa und seine
ungeschickte Ukraine-Politik. Zielrichtung des Schulterschlusses von
Wladimir Putin und Xi Jinping sind die Vereinigten Staaten von
Amerika. Die jüngsten Spionagevorwürfe der USA gegen China belasten
das Verhältnis der beiden Mächte. Und im Kreml erkennt man in dem
alten Rivalen aus den Zeiten des Kalten Krieges den gar nicht mal so
heimlichen Unterstützer der ukrainischen Übergangsregierung.

Europa spielt nicht mit bei den Großen. Russland, China und die
USA bestimmen allein schon wegen militärischer Stärke, wo es lang
geht. Ein Bündnis zwischen China und Russland, das im Syrien-Konflikt
ebenso funktioniert wie beim iranischen Atomprogramm, muss kein neuer
Ostblock werden. Dafür sind die Interessen beider Mächte zu
verschieden. Gegenseitige Abhängigkeiten können auf Dauer lähmend
wirken. So werden sich die beiden Taktiker nicht zu lange und nicht
zu eng binden wollen.

Wie geschmeidig Xi Jinping agiert, wird man Anfang Juli sehen:
Dann reist die Kanzlerin nach China.

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