Schleckers Insolvenzantrag bedeutet zum Glück
noch nicht das Aus. Nicht nur die 30 000 Beschäftigten, auch die
vielen Kunden in ländlichen Regionen hoffen auf eine Fortsetzung. Im
Dorf ist Schlecker oft fast der einzige Anbieter von
Drogerieartikeln. Es würde das Leben auf dem Land noch unattraktiver
machen, wenn man für Handcreme, Geschirrspülmittel oder Vogelfutter
erst 15 oder 25 Kilometer in die nächste Stadt fahren muss. Das
Mitleid erstreckt sich allerdings nicht auch auf die Eigentümer und
das Spitzenmanagement. Mit seinen rabiaten Methoden, die Preise zu
senken, hat sich Schlecker unter den Discountern besonders negativ
hervorgetan. Das traf nicht nur die Industrie, sondern auch die
Mitarbeiter in den Filialen, die dafür ausgebeutet wurden. Zum
Schluss hat die neue Generation versucht, die Richtung zu korrigieren
– möglicherweise zu spät. Schlecker wurde auch zum Buhmann, weil die
Konkurrenz seit langem einen besseren Weg geht. Rossmann, dm und
andere behandeln Mitarbeiter und Lieferanten als Partner und bringen
sich als Spender und Ideengeber in die Gesellschaft ein.
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