Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Schwarz-Grün in Hamburg

»Die Realität zeigt: Es trennt sich, was nicht
zusammengehört.« Da hat Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle
(FDP) die Hamburger Fliehkräfte wohl passend beschrieben. Die Zeichen
standen schon seit Ole von Beusts Rückzug auf Beziehungsende der
schwarz-grünen Zweckehe in der Hansestadt. Seinem Nachfolger
Christoph Ahlhaus gelang es nicht, den Laden zusammenzuhalten. Doch
die Grünen, nach der Niederlage beim Bürgerentscheid über ihre
Schulpolitik schwer verunsichert, wollten sich auch nicht mehr von
einem Christdemokraten führen lassen: Die eigene Basis hatte ihnen
manchen Kompromiss in der Bürgerschaft übel genommen und verlangte
nach deutlicher Abgrenzung von den Schwarzen. Gleichzeitig ließ die
Bundes-CDU seit geraumer Zeit keinen Anlass aus, über die
»Dagegen-Partei« zu schimpfen. Aus bundespolitischer Sicht rufen die
Hamburger Grünen zwar aus einer Position der Stärke nach Neuwahlen.
In der Hansestadt selbst sind die Umfragewerte der Alternativen aber
gar nicht so berauschend. Wer im Februar wo steht, ist deshalb längst
nicht ausgemacht.

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