Sprachliche Defizite von Schülern sind ein
bekanntes Problem. Es gibt zahlreiche Versuche des Gegensteuerns.
Trotz der verpflichtenden Sprachtests bei Vierjährigen muss das
Bewusstsein für diese Schwierigkeit im Kindergartenalter aber
erheblich verstärkt werden. Ganz unabhängig von der Herkunft leidet
jedes dritte Vorschulkind laut einer aktuellen Studie unter
Sprachstörungen. Das darf nicht so bleiben. Wer die Problematik
ernsthaft beheben will, muss auf Qualität statt Quantität setzen.
Intensive Betreuung ist nur dann möglich, wenn ausreichend Erzieher
vorhanden sind und diese genau wissen, was sie tun. Weiterbildungen
und Zusatzqualifikationen sind unerlässlich. Außerdem muss der
Erzieherberuf endlich aufgewertet werden. Nicht nur in der
gesellschaftlichen Wahrnehmung, sondern auch in der Entlohnung. Die
Betreuung des Nachwuchses sollte mehr wert sein. Das gilt auch für
den Ausbau der Betreuungsplätze für unter Dreijährige. Es reicht
nicht aus, die verlangte Quote zu erreichen. Viel wichtiger ist es,
Kindern Rüstzeug schon früh mitzugeben – besonders, wenn die eigenen
Eltern dazu nicht in der Lage sind.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 – 585261
Weitere Informationen unter:
http://