Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Syrien

Im Syrien-Konflikt wird auf diplomatischer Ebene
gebremst, militärisch gewinnen die Regierungstruppen Terrain zurück
und auch hierzulande werden erste Bedenken laut, ob alles andere als
Assad besser ist. Bei den Vorbereitungen gestern in Genf wurde
deutlich, dass eine schnelle Friedenskonferenz, mithin eine baldiges
Schweigen der Waffen Wunschdenken ist. Das nicht länger zu
übersehende Eingreifen der Hisbollah in Syrien stärkt das Regime.
Waffenhilfe aus Moskau auf der einen Seite und das noch anhaltende
Waffenembargo gegenüber den Aufständischen auf der anderen Seite
begünstigen die weitere Gewichtsverschiebung. El-Kaida ist derzeit
nirgendwo stärker aufgestellt ist als in Syrien – und zwar unter den
Assad-Gegnern. Diese Erkenntnis besorgt inzwischen auch Experten im
Westen. Niemand will den Islamisten das Feld in direkter
Nachbarschaft zum Iran überlassen. Zwei Jahre Aufstand zeigen, es
geht nicht mehr um einen fröhlichen Arabischen Frühling der Freiheit.
Die Alternative zum jetzigen Regime könnte im schlimmsten Fall ein
islamistischer Gottesstaat werden.

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 – 585261

Weitere Informationen unter:
http://