Ein klares Dementi sieht anders aus. Deshalb
spricht viel dafür, dass tatsächlich Fachleute aus dem
Verteidigungsministerium den Brandbrief geschrieben haben. Egal, wer
das Ressort führt, die Bundeswehr kann nie eine eierlegende
Wollmilchsau werden. Der Finanzminister will 8,5 Milliarden Euro
weniger für die Verteidigung ausgeben. Die Bündnisverpflichtungen vom
Balkan bis zum Hindukusch sollen unbedingt eingehalten werden. Und
158 000 Soldaten sind viel zu wenig – sagen die
Verteidigungspolitiker aus Union, FDP und SPD. In sechs Wochen will
Verteidigungsminister Thomas de Maizière sein Konzept für die
Bundeswehrreform vorstellen. Dabei muss er klar sagen, was machbar
ist und was nicht. Jetzt rächt sich, dass die Politik die Reihenfolge
bei der Debatte nicht eingehalten hat. Zuerst müssen die künftigen
Ziele der Bundeswehr definiert werden. Dann ist festzulegen, welche
Mannschaftsstärke dafür notwendig ist und anschließend kann gerechnet
werden. Es liegt an de Maizière, die Fehler seines Vorgängers zu
korrigieren.
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