Dass wir nicht für die Schule, sondern für das
Leben lernen, wussten schon die alten Römer. Die antiken Magister
würden aber vermutlich staunen, dass die neuzeitlichen Nachfahren
ihren Schülern nunmehr das beibringen müssen, was sie früher ganz
selbstverständlich im elterlichen Hause mit auf den weiteren
Lebenswerg bekommen haben: Anstand und Sitte sowie Empathie für ihre
Mitmenschen und die Tierwelt sowie eine Mitverantwortung für die
Natur. Das alles muss NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann nun in
Lehrpläne für die Sekundarstufe I gießen lassen. Umweltbildung ist
ohne Zweifel ein wichtiges Ziel der allgemeinen Erziehung. Doch viele
Eltern scheinen damit überfordert, Mindeststandards an ihren
Nachwuchs weiterzugeben. Allerdings: Der gesellschaftliche
Fortschritt und die globale Entwicklung vollziehen sich in immer
kürzeren Takten. Innerhalb nur einer Generation ist erworbenes Wissen
schon komplett überholt. Da ist es hilfreich, wenn die Schulen daran
mitarbeiten, dass die Jugend von der Evolutionslawine nicht überrollt
wird. Lernen müssen wir alle – ein Leben lang.
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Westfalen-Blatt
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Andreas Kolesch
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