Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu verkaufsoffenen Sonntagen

Es ist mehr als verständlich, dass
Werbegemeinschaften und Kaufmannschaften für den Erhalt bereits
genehmigter verkaufsoffener Sonntage kämpfen. Der stationäre
Einzelhandel hat keinen Anspruch auf Sonderrechte, aber auf
Planungssicherheit. Dennoch sollte man sich davor hüten, der
Gewerkschaft bloße Renitenz zu unterstellen. Zwar hat Verdi am
Dienstag mit der Klage gegen die Stadt Paderborn unstrittig die
nächste Eskalationsstufe gezündet. Bezirksgeschäftsführerin Martina
Schu signalisiert aber zugleich Gesprächsbereitschaft, wenn sie sagt,
dass Verdi die verkaufsoffenen Sonntage »nicht plattmachen« und
keinen permanenten Großkonflikt mit den Kommunen wolle. Deshalb ist
es goldrichtig, dass die Paderborner Werbegemeinschaft um ihre
Vorsitzende Anne Kersting jetzt abermals den Dialog mit Verdi sucht.
Vielleicht findet sich da doch noch eine für alle Seiten tragfähige
Lösung. Andernfalls sind die Städte gefragt. Konkret: Wäre Paderborns
Bürgermeister Michael Dreier (CDU) bereit, den Streit juristisch
auszutragen? Er müsste es sein, wenn nicht alle Solidaritätsadressen
für den Einzelhandel bloße Lippenbekenntnisse gewesen sein sollen.

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 – 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell