»Verehrte Fahrgäste, unsere Weiterfahrt
verzögert sich um wenige Augenblicke. Wir werden von einem Fernzug
überholt.« Pendler kennen solche Durchsagen zur Genüge. Die Studie
der Stiftung Warentest beweist, dass selbst das Überholen wenig
bringt. Am Ende des Tages sind die Verspätungen im Fernverkehr
erheblich. Das Muster »je weiter, je später« ist dabei deutlich. Ist
das der Bahn allein vorzuwerfen? Der Fahrgastverband Pro Bahn weist
zu Recht darauf hin, dass die Politik ihren Anteil beigetragen habe.
Zu nennen wären da unzureichender Streckenausbau, aber auch zu
geringe Investitionen in Wartung und Ersatzfahrzeuge. Im Hinblick auf
den geplanten Börsengang wurde gespart, und zu stark steigen sollten
die Fahrpreise auch nicht. Prüfen aber auch wir Bahnnutzer immer, wie
realistisch unsere Ansprüche sind? Eine Bahn, die selbst bei Eis und
Schnee im Stundentakt durchs Land rast, und ein hoch komplexes
Taktsystem, das dennoch jeden Fehler verzeiht – das ist Luxus und hat
seinen Preis. Selbstverständlich sein dagegen sollte die stete
Information der Wartenden, wo ihr Zug ist und wann er endlich kommt.
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Andreas Kolesch
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