Sechs Prozent mehr – das ist auch angesichts der
guten Konjunktur der deutschen Wirtschaft und optimistischer 
Prognosen ein ordentlicher Schluck aus der Pulle. Doch ein weit 
größerer Brocken dürfte für die Arbeitgeber die Forderung der IG 
Metall sein, sie sollten Arbeitszeitreduzierungen für Schichtarbeiter
sowie in Phasen der Kindererziehung und Pflege von Angehörigen nicht 
nur dulden, sondern sogar bezuschussen. Damit macht die Gewerkschaft 
ein ganz neues und sehr teures Fass auf.
   Es ist verständlich, dass die Gewerkschaft das Los eines besonders
geforderten Teils ihrer Mitglieder verbessern will. Doch außer bei 
Schichtarbeit hat die Mehrbelastung zunächst nichts mit dem Betrieb 
zu tun. Es spricht einiges dafür, darin eine Aufgabe für die 
Gesellschaft und damit für den Staat zu sehen.
   Hinzu kommt, dass etwa in der Autoindustrie gravierende 
Veränderungen anstehen. Sie erfordern hohe Investitionen bei 
Herstellern und Zulieferern. Die Metallindustrie steht vor einem 
heißen Frühling mit einem stürmischen Arbeitskampf. Das 
Rechtsgutachten, das die Arbeitgeber gegen die IG Metall in Stellung 
bringen, macht das Verhandeln nicht leichter.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 – 585261
Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell