Außenminister will er bleiben, der FDP empfiehlt
er einen Generationswechsel, und auf das Amt des Vizekanzlers legt er
sich nicht fest – womöglich, um dem Kabinettsmitglied Rösler die
Nachfolge nicht zu erschweren. Guido Westerwelle sorgt sich um die
Zukunft seiner Partei und hat konkrete Vorstellungen, wie es mit den
Liberalen weitergehen soll. Mit seiner Erklärung vom Sonntag legte
der Angeschlagene eine Führungsstärke an den Tag, die der nächste
FDP-Vorsitzende erst einmal erlangen muss. Westerwelle hat nach dem
Wahlsieg vom Herbst 2009, den seine Partei zu einem nicht geringen
Teil ihm persönlich zu verdanken hat, viele Fehler gemacht. Dennoch
befremdet die Art und Weise, wie einige Liberale ihn in den
vergangenen Tagen zum Alleinschuldigen machen wollten. Von den Spuren
dieser Auseinandersetzung muss sich die Partei erst erholen.
Gleichzeitig steht der möglichen Kombination Parteichef
Rösler/Fraktionschef Lindner eine noch schwerere Aufgabe bevor: Die
beiden müssen den Wählern erklären, wofür diese FDP eigentlich steht
und wofür sie im Parlament gebraucht wird.
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