Sollte bislang noch jemand gezweifelt haben,
dass Wincor Nixdorf in eine Krise schlittert, so ist die Sache seit
gestern klar. Die Trennung von dem für das Geschäft mit Bankautomaten
zuständigen Vorstandsmitglied ist ein Signal, dass die Paderborner
eine neue Strategie brauchen. Wie sie aussehen wird – darüber kann
man nur spekulieren. So lange die Staatsschuldenkrise in Europa und
Nordamerika andauert, werden die Banken ihre Investitionen weiter
zurückhalten. Für einen gewissen Ausgleich könnten Schwellenländer
wie Indien, China, Brasilien, Russland und die Türkei sorgen. Doch
kann man Geräte, die für den einen Markt entwickelt wurden, nicht
ohne Anpassung auf einem anderen vermarkten. Wincor Nixdorf muss noch
mehr in die Entwicklung investieren. Das kostet und schmerzt um so
mehr, als in den neuen Märkten nicht die Preise gezahlt werden, die
für eine ausgeglichene Bilanz notwendig wären. Wincor Nixdorf und
damit die Stadt Paderborn stehen vor schwierigen Jahren. Nicht nur
aus Sicht der Beschäftigten ist zu hoffen, dass dem Vorstand mehr
einfallen wird als eine Verkleinerung der Belegschaft.
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