Keiner soll behaupten, Zyprioten seien
undankbar. Wer den Insulanern Gutes tut, indem er für das Geld, das
er in ihrer kleinen Republik angelegt hat, endlich auch Abgaben
entrichtet, wird beschenkt. Gut, ein bisschen schlitzohrig sind die
Zyprioten auch. So richtig wertvoll wird die Staatsbürgerschaft erst
dadurch, dass die beschenkten Russen, Ukrainer und Chinesen sich
damit in allen EU-Mitgliedsstaaten visafrei bewegen können. Eine
kleine Gegenleistung erwartet die Regierung in Nikosia natürlich.
Drei Millionen Euro im Rahmen der Zwangsabgabe. Oder eine Investition
von 15 Millionen Euro in Immobilien. Da können Alt-Europäer mal
sehen, welchen Wert die Staatsbürgerschaft hat, die sie nur durch
Geburt kostenlos besitzen. Bei solcher Geschäftstüchtigkeit muss
niemand um Zyperns Zukunft bange sein. Wurde die Idee einigen
Universitäten abgeschaut? Auch Ehrendoktortitel werden gern an
großzügige Spender verliehen. Nur der ägyptische Millionär und
Harrods-Besitzer Mohammed al-Fayed mag sich ärgern: Hätte er doch
statt der abgelehnten britischen die zypriotische Staatsbürgerschaft
beantragt!
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Andreas Kolesch
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