Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zuÄthiopien

Wer Urlaub auf dem Pulverfass bucht, sollte sich
nicht wundern, wenn es hochgeht. Am landläufigen Schnellurteil über
die gescheiterte Expedition an einen der klimatisch wie politisch
heißsten Punkte Afrikas ist etwas dran. Reisebeschreibungen des
Spezialveranstalters Diamir berichteten noch bis gestern Abend von
schwer bewaffneten Soldaten als Begleitschutz. Das sollte wohl den
Reiz des Besonderen erhöhen. Dennoch muss den Betroffenen geholfen
werden. Zwei Deutsche sind ums Leben gekommen, zwei weitere
möglicherweise über die Grenze nach Somalia verschleppt – baldige
Lösegeldforderung oder Schlimmeres nicht ausgeschlossen. Die deutsche
Botschaft, vom BKA entsandte Ermittler sowie die Experten des
Krisenstabs in Berlin sind nach Kräften bemüht. Denn: Deutschland
verteidigt nicht nur die Freiheit anderer am Hindukusch, sondern auch
die seiner Staatsbürger in den entlegensten Winkeln dieser Welt.
Allerdings steht zu befürchten, dass die Profis vor Ort wenig tun
können, sofern sie nicht ihr eigenes Leben riskieren wollen. Das
kommt nicht in Frage.

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