Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Afghanistan-Abzug der Bundeswehr

Es gibt den Fortschritt also doch. Lange haben
ihn die Politiker in Afghanistan gesucht. Bei der wirtschaftlichen
Entwicklung und bei der Schulausbildung von Mädchen habe sich
Entscheidendes verbessert, sagte Außenminister Guido Westerwelle
gestern im Bundestag. Er hat sich von der SPD treiben lassen, und ein
Datum für den Beginn des Abzugs der Bundeswehr aus Afghanistan
genannt. In einem Jahr sollen die ersten deutschen Soldaten
heimkehren, die ersten US-Soldaten packen sogar schon im Sommer ihre
Koffer. Schnell nach Hause – das ist die Botschaft, die die
radikal-islamische Taliban mit Freude vernommen hat. Der Westen hat
sich von dem Ziel verabschiedet, den Menschen am Hindukusch ein Leben
in relativer Sicherheit zu bieten, sie von der Herrschaft der Taliban
zu befreien und den Terror der El-Kaida zurückzudrängen. Die
Aufständischen müssen drei Jahre durchhalten, dann haben sie die
Macht zurück. Zuerst müssen alle um ihr Leben fürchten, die heute mit
dem Westen zusammenarbeiten. Dann werden die Rechte der Frauen
kassiert. Und niemand sage dann, er habe das so nicht gewollt.

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