Donald Trumps Entscheidung hat Auswirkungen, wie
sie weiter kaum reichen könnten. Dass die USA die Sanktionen gegen
den Iran wieder in Kraft setzen und aus dem Atomabkommen aussteigen,
betrifft den Krieg in Syrien, sendet ein Signal an Nordkorea und
stärkt der arabisch-sunnitischen Welt im Konflikt mit dem
schiitischen Erzfeind ebenso den Rücken wie dem von Iran bedrohten
Israel.
Ob die Entscheidung klug ist? Das lässt sich heute noch nicht
sagen. Der Atomdeal muss noch nicht Geschichte sein. Trumps Druck auf
den Iran könnte das Mullah-Regime am Ende dazu bringen, das Abkommen
nachzuverhandeln. Was auch nötig wäre. Bislang schließt Teheran das
aus. Auch weiß man nicht, ob den Gegnern von Irans Präsident Ruhani
die Härte aus den USA ganz gelegen kommt, um dessen vorsichtige
Modernisierung der Gesellschaft zu bremsen.
Fest steht jedenfalls: Das iranische Atomprogramm, um das es im
Abkommen geht, kann aufgrund der Entwicklung seit 2015 nicht
losgelöst von Irans Expansionsdrang in Syrien und Libanon betrachtet
werden.
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