Ein gut verdienendes Pärchen gibt sein Kind zu
einer staatlich nicht geförderten Tagesmutter, beide gehen wieder
arbeiten. Diese Familie erhält Betreuungsgeld. Eine Alleinerziehende
bringt ihr Kind in einen Kindergarten, weil sie wieder arbeiten muss.
Sie erhält kein Betreuungsgeld. Ist das gerecht? Nein! Die Regierung
macht es den Kritikern leicht, das Betreuungsgeld zu zerpflücken. Die
Opposition hat die Mehrheit der Bürger hinter sich. Die CSU hat sich
durchgesetzt mit dem Versuch, ihre konservativen Wurzeln zu festigen.
Leider wird sie dabei immer ideologisch. Das Betreuungsgeld spaltet –
statt die Leistung von daheim bleibenden Müttern zu Recht zu
würdigen. 100 Euro sind entwürdigend statt würdigend. Bildungsferne
Eltern geraten unnötig in Versuchung, ihre Kinder wegen der Prämie zu
Hause zu lassen. Das ist keine Panikmache, sondern absehbar. Und
damit sind nicht Hartz-IV-Empfänger gemeint. Sie erhalten kein
Betreuungsgeld. Viele Geringverdiener könnten aber Geld statt Kita
wählen, auch wenn ihren Kindern die Einrichtung gut täte. Das spaltet
das Land – und dafür zahlt der Staat Milliarden.
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