Der Amtsschimmel neigt nun einmal nicht zum
spontanen Galopp – erst recht nicht, wenn er sich auf unbekanntem
Terrain bewegt. Übermäßigen Enthusiasmus bei der Umsetzung des
Bildungspakets haben weder der Bund noch die Länder erkennen lassen.
Die ausführenden Behörden vor Ort wurden lange – viel zu lange – über
die Details im Unklaren gelassen. Deshalb ist es gut, dass die
Antragsfrist für die rückwirkende Bewilligung der Leistungen
verlängert werden soll. Denn warum sollte der Bürger dafür büßen,
dass die Behörden nicht schnell genug sind? Zu denken aber gibt der
Umstand, dass bislang nur ein Bruchteil der Berechtigten Hilfen
beantragt hat. Entweder fehlt es an Information. Dann müssen die
Behörden eine Aufklärungsoffensive starten. Oder aber, einem Großteil
der betroffenen Familien ist die Bildungsförderung ihrer Kinder
gleichgültig. Dann wäre das gesamte Konzept verfehlt. Noch ist es zu
früh, eine Antwort auf diese entscheidende Frage zu geben. Eine
Wiedervorlage zum Jahresende erscheint deshalb geboten. Bis dahin
sollte der Amtsschimmel zumindest auf Trab gekommen sein.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 – 585261