Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Eurovision Song Contest

Ausgerechnet die Welt des Schlagers hat der
homophoben Welt des Wladimir Putin am Samstagabend die rote Karte
gezeigt. Geschätzt bis zu 180 Millionen Menschen in 37 Staaten
erlebten den Sieg der österreichischen Kunst- und Kultfigur Conchita
Wurst beim Eurovision Song Contest, für die es »ein Abend für den
Frieden und die Freiheit« war. Pop macht Politik.

Der schwule Travestie-Star mit schmaler Taille und tiefschwarzem
Vollbart verkörpert alles, was bei den Rückwärts-Denkern in Russland
für die Verderbtheit des Westens steht. Die Übertragung der Sendung
hätten sie am liebsten verboten. Doch Verbote können die Zeit nicht
stoppen. Viele Österreich-Punkte aus Russland, der Ukraine und
anerkennende Worte der russischen Delegation in Kopenhagen für
Conchita Wurst sprechen für sich.

Ihre hässliche Seite zeigten allerdings auch die Gegner von Putins
(Ukraine-)Politik. Dass die russischen Zwillingsschwestern
Tolmatschewy in Kopenhagen fies ausgebuht wurden, ist höchst
unanständig. Merke: Auch Sippenhaft ist von gestern. Ihr guter
siebter Platz hat die Mädels hoffentlich getröstet.

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