Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Fahrdienst Uber

Es klingt verlockend: Ich bestelle über den
Fahrdienst Uber ein privates Taxi und zahle nur etwa die Hälfte des
sonst üblichen Preises. Kein Wunder, dass die traditionelle
Taxibranche dagegen Sturm läuft. Aber der Verbraucher kann sich doch
freuen, oder? Nun hat ein Gericht Uber in Deutschland verboten. Das
wirft die Frage auf, wie wir als Gesellschaft Uber betrachten
sollten. Als Bedrohung? Oder als Innovation? Grundsätzlich ist die
Idee des Teilens – diese Philosophie liegt Uber ja zugrunde –
richtig. Teilen hilft Ressourcen sparen. Gut! Bei genauerer
Betrachtung aber rüttelt Uber an unserem sozialen Wirtschaftsgefüge.
Die Fahrer haben weder eine Taxilizenz noch eine Versicherung und
zahlen auch keine Lizenzgebühren. Das Uber-Angebot geht auf Kosten
unserer Sicherheit. Zudem wird das Arbeitsrecht untergraben.
Uber-Fahrer genießen weder Arbeits- noch Gesundheitsschutz.
Schließlich gibt es keine Preisverlässlichkeit wie beim regulären
Taxi. Das Geschäftsmodell des US-Konzerns lässt viele Wünsche offen.
Notwendig sind klare Regeln der Politik. Derzeit ist Uber eher Fluch
als Segen.

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Andreas Kolesch
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