Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Gen-Urteil

Es gibt viele Gründe, die gegen gentechnische
Eingriffe sprechen. Einerseits besteht die Gefahr, dass der Mensch in
seiner Hybris die Natur in einer Weise verändert, dass er die Folgen
nicht mehr beherrscht. Hinzu kommen zum Beispiel konkrete Folgen für
die Landwirtschaft: Gentechnische Manipulationen führen auf dem Weg
über das Patentrecht zu langfristigen Bindungen, aus denen der Bauer
nicht mehr herauskommt. Das kann teuer werden, wie Beispiele nicht
nur in Entwicklungsländern belegen.

Die deutschen Verbraucher handeln vernünftig, wenn sie Gentechnik
nicht nur bei Nahrungsmitteln ablehnen. Sie haben es geschafft, dass
BASF seine Gen-Kartoffel Amflora vor zwei Jahren vom Markt genommen
hat. Das jetzige Urteil des Luxemburger EU-Gerichts ist dennoch
richtungsweisend – hoffentlich schon für die bevorstehdende
Einscheidung über Gen-Mais.

Die größte Aufgabe aber steht noch bevor: Monsanto & Co. werden
versuchen, ihre Gen-Produkte auf dem Weg über Welthandelsabkommen und
die geplante USA-EU-Freihandelszone doch noch den europäischen
Verbrauchern unterzujubeln.

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Andreas Kolesch
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