Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum geplanten Online-Kontrollsystem der Mobilfunkbranche

Unzählige Eltern werden folgendes Szenario
kennen: Der Sprössling hat sich mit dem Handy einen Klingelton aus
dem Internet heruntergeladen und plötzlich ein monatelanges Abo an
den Hacken. Die Kostenfalle schnappt zu, und die Anbieter verdienen
kräftig. Laut Schätzungen der EU liegt der Jahresumsatz der
Klingelton-Anbieter bei etwa 700 Millionen Euro. Mit dem geplanten
Online-Kontrollsystem der Mobilfunkbranche wird auf die Abzocke
gerade von arglosen Jugendlichen reagiert – eine längst überfällige
Aktion. Auch wenn sie nicht ganz so freiwillig ist, wie es die
Mobilfunkanbieter weismachen wollen. Justizministerin Sabine
Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) sitzt ihnen im Nacken und würde sie
andernfalls durch ein Gesetz zum Reagieren zwingen. Wird der Kunde
durch ein Portal detailliert über Kosten und Laufzeiten informiert,
ist das ein Fortschritt. Viel wichtiger ist aber die Ankündigung,
eine Meldestelle für missbräuchliche Angebote und eine Sperrliste
unseriöser Anbieter zu schaffen. Nur solche strikten Maßnahmen
bringen uns langfristig weiter. Sie müssen aber auch umgesetzt
werden.

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