Ein Urteil, das war im Hooligan-Prozess vom
Bielefelder Landgericht zu erwarten. Gerechtigkeit hingegen wohl
kaum. Das hatten auch die Opfer und deren Angehörige am Ende dieses
peinlich exakten Verfahrens nicht angenommen. Ihre Enttäuschung ist
dennoch zu verstehen. Sie ist auch zu respektieren. Zu anständig, zu
zurückhaltend hatten sich ausgerechnet jene Menschen verhalten, die
im Mai 2012 Adressaten der Prügelorgie sogenannter Bielefelder
Fußballfans wurden. »Um hohe Sachlichkeit bemüht«, »ohne Anzeichen
von Belastungstendenzen« lauteten die erstaunten Kommentare der
Juristen. Und die Angeklagten: Sie sprachen von Reue, doch an der
Ehrlichkeit dieser Worte bestehen zumindest Zweifel. Dass dieses
Urteil für die jungen Männer ein Signal für ein anständiges Leben
ist, müssen sie nun beweisen.
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