Seit Jahren sind den Spitzenverbänden der
Krankenkassen die Individuellen Gesundheitsleistungen, kurz »Igel«,
ein Dorn im Auge. Jetzt nutzen sie das Internet, um auf die ihrer
Ansicht nach zum großen Teil sinnlosen Selbstzahler-Angebote
hinzuweisen. Das ist legitim, und wer sich die Seite anschaut, findet
differenzierte, mitunter positive Bewertungen. Überzogene
Stimmungsmache ist nicht zu erkennen.
Es darf dabei aber nicht vergessen werden, dass die Krankenkassen
in einem gemeinsamen Bundesausschuss mit den Berufsverbänden der
Ärzte bestimmen, was »Igel« ist und was nicht. Die jetzt gestartete
Online-Initiative ist deshalb auch ein Marketing-Instrument im
Verteilungskampf um den Milliarden schweren Gesundheitsmarkt. »Seht
her, das meiste, was von uns nicht bezahlt wird, taugt nichts«: Mit
dieser Botschaft lässt sich punkten.
Dem steht der Arzt gegenüber, der neben dem Wohl des Patienten
auch die Wirtschaftlichkeit seiner Praxis im Auge hat. Letztlich
entscheiden muss der oft ratlose Patient. Er bekommt jetzt mehr
Informationen an die Hand. Deshalb kann sich ein Blick auf die
Internetseite durchaus lohnen.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 – 585261
Weitere Informationen unter:
http://