Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Kita-Ausbau

Die U3-Plätze sollen ausreichen. Solch gute
Nachrichten verkündet Bundesfamilienministerin Kristina Schröder
(CDU) gerne. Unangenehme Details lässt sie lieber weg. In Großstädten
wird es Kinder ohne einen Platz geben, weil der reale Bedarf größer
ist als der theoretische. Von zu wenig Erziehern und der Qualität
hastig ausgebauter Kitas ganz zu schweigen. Außerdem wissen viele
Städte gar nicht, wie viele unter Dreijährige tatsächlich betreut
werden müssen. Schließlich melden Eltern sie sicherheitshalber in
mehreren Kitas an. Ein einheitliches System zur Erfassung fehlt. Die
Zahlenspiele sind jedoch der traurige Höhepunkt des politischen
Kindergartens. Erst wirft Schröder ihrer Kollegin in NRW –
Familienministerin Ute Schäfer (SPD) – vor, NRW komme beim
Kita-Ausbau nicht voran. Schäfer schießt zurück, die Berliner
Kollegin verwende überholte Zahlen. Nun legt Schröder die Kehrtwende
hin und nutzt Schäfers Zählweise. Plötzlich poltert
SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles, das gehe nicht. Die Daten seien
nicht realistisch. Solche peinlichen Spielchen helfen Eltern und
Kindern nicht weiter. Dabei geht es doch gerade um sie.

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