Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Kita-Ausbau in Nordrhein-Westfalen

»Mehr Kinder gleich mehr Personal«, sagt
NRW-Familienministerin Ute Schäfer (SPD) und will damit klarmachen,
dass größere Kita-Gruppen zu rechtfertigen sind. Sie sind es nicht.
15 Kinder statt zehn in einer Gruppe mit unter Dreijährigen sind
keine qualitativ hochwertige Betreuung. Diese Lockerung der Standards
ist bereits die zweite Stufe der Aufweichung von Kriterien. Die erste
war die Vorschriften-Verwässerung beim Bau von Kitas. Größere Gruppen
wären gerade noch als Krücke in einer Übergangsphase akzeptabel, wenn
das Personal mit hochqualifizierten Kräften massiv aufgestockt würde.
Das ist aber ausgeschlossen. Studien zufolge steht fest, dass in NRW
2013 mindestens 3330 Kita-Mitarbeiter fehlen. Gut ausgebildetes
Personal ist schlichtweg nicht da. Wer auf Quereinsteiger hofft,
sollte durch die Worte Udo Beckmanns, Chef des Verbandes Bildung und
Erziehung, gewarnt sein. Er spricht von Durchfallquoten bei
Umschulungen zu Erziehern in anderen Bundesländern von 75 Prozent.
Sollte das in NRW ähnlich sein, fällt auch diese Option weg. Und
zahlreiche Mütter werden ohne Kitaplatz zurückbleiben.

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