Es war zu erwarten, dass der doppelte
Abiturjahrgang die Situation auf dem Ausbildungsmarkt in diesem Jahr
verschärfen würde. Deutlich mehr junge Leute als in den vergangenen
Jahren haben noch keinen Lehrvertrag abgeschlossen. Und das, obwohl
die Zahl der offenen Stellen ebenfalls gestiegen ist. Rein
rechnerisch stehen in Ostwestfalen-Lippe 6108 Bewerbern 3584 freie
Stellen gegenüber. Auch wenn die Juni-Zahlen der Agentur für Arbeit
nur eine Momentaufnahme sind und etliche Lehrstellen von den
Unternehmen an der Agentur vorbei ausgeschrieben und besetzt werden –
so zeichnet sich doch ein bedenklicher Trend ab: Angebot und
Nachfrage passen weniger denn je zusammen. Vor allem so genannte
Blaumann-Berufe in der Industrie sind nicht besonders gefragt. Auch
das Handwerk hat trotz einer aufwändigen Imagekampagne Mühe,
geeigneten Nachwuchs zu finden. So manch einer geht lieber noch etwas
länger zur Schule oder entscheidet sich für ein Studium. Keine gute
Ausgangslage für die Wirtschaft: Sie muss jetzt gute Leute finden, um
sich gegen den drohenden Fachkräftemangel zu wappnen.
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