Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Machtkampf bei Tönnies

Das Hickhack um die Hackordnung im
Fleischkonzern Tönnies geht weiter – mit wechselndem Erfolg der
zerstrittenen Parteien. Nachdem zuletzt Robert Tönnies mehrere
Rückschläge einstecken musste, bestätigte sich gestern die im Mai
2014 erstmals erlittene, empfindliche Niederlage seines Onkels
Clemens Tönnies. Das Wort des Konzernlenkers hat demnach faktisch nur
das selbe Gewicht wie das des aufbegehrenden Neffen. Ein Zustand, der
den Macher schmerzen dürfte. Ob auch der Konzern darunter leidet,
bleibt abzuwarten.

Klar ist mit dem Richterspruch von gestern nur, dass der
Machtkampf noch stärker auf das große Finale zusteuert. Der alles
entscheidende Prozess läuft bereits. Hat Robert Tönnies Erfolg mit
seiner Klage, mit der er die Schenkung eines
Fünfprozent-Firmenanteils an seinen Onkel widerrufen will, sind die
Fronten geklärt. Dann hat der Neffe die Mehrheit. Sollte es so
kommen, wie zuletzt vom Landgericht angedeutet, bliebe es beim
50:50-Patt. Dann sind die Streithähne endgültig dazu verdammt, sich
zu arrangieren – oder getrennte Wege zu gehen.

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