Es ist für uns kaum vorstellbar, welche Wirkung
diese Bilder auf die israelisch-jüdische Seele haben: In der
Hauptstadt Jerusalem tragen Helfer vier Tote und acht Verletzte aus
einer Synagoge. Zwei Palästinenser haben ein jüdisches Gotteshaus
gestürmt und Männer während des Gebets ermordet.
Gut vorstellbar sind die Folgen des Anschlags: Israels Regierung
wird mit entsprechender Härte reagieren. Einerseits ist die
Zustimmung in der Bevölkerung für handfestes Durchgreifen gegen die
Palästinenser groß, andererseits dient eine heftige Bestrafung den
Absichten der Extremisten beider Seiten: Sie wollen die
Radikalisierung und nehmen dabei einen Religionskrieg billigend in
Kauf.
Die in Gaza herrschende islamistische Hamas lobt das Attentat,
während Palästinenserpräsident Abbas den Anschlag verurteilt und zu
einer Waffenruhe aufruft – so viel zum Thema Einheitsregierung. Das
Kernproblem des Nahost-Konflikts wird auf absehbare Zeit nicht lösbar
sein. Es kann weiterhin nur darum gehen, den Status Quo zu managen –
mit so wenigen Opfern wie möglich.
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Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
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