Diplomaten können mit Worten auf den Tisch
hauen, ohne dass es knallt. Dem deutschen UNO-Botschafter Peter
Wittig platzte aber nach dem Nein aus Moskau und Peking zur
Resolution gegen Syrien der Kragen: »Heute hat der Sicherheitsrat
versagt.« Dieses Gremium hat einmal mehr den Kalten Krieg aufgewärmt.
Auf der einen Seite stehen die westlichen Staaten mit den USA und auf
der anderen Russland und China, die um ihren Einfluss im Nahen Osten
fürchten. Zudem geht es um lukrative Waffen- und Ölgeschäfte. China
spricht vom Respekt innerer Angelegenheiten und einem notwendigen
Dialog. Erfolgreich war die kommunistische Führung mit diesem Kurs in
Damaskus bisher nicht. Mehr als 2700 Menschen ließen vermutlich in
den vergangenen Monaten in Syrien ihr Leben, weil sie mehr Freiheit
wollen. Russlands UN-Botschafter ist ehrlicher, wenn er von
strategischen Interessen spricht. Nach dem Machtwechsel in Libyen
wollen Peking und Moskau nicht einen weiteren Verbündeten verlieren.
Den Preis dieser Machtpolitik müssen die Menschen in Syrien bezahlen.
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